Genuss
Wiener Traditionslokal muss das Martinigansl streichen
Die Teuerungen machen offenbar auch vor Traditionen nicht halt. In der Luftburg im Wiener Prater fällt jetzt sogar das Ganslessen flach.
Mit dem Ende des Sommer beginnt im Oktober das große Ganslessen. Bisher zumindest. Denn nun streicht das erste Wiener Restaurant diese Tradition von der Karte. "Die Bio-Ganslpreise sind exorbitant gestiegen", erklärt Paul Kolarik, Geschäftsführer der Luftburg im Wiener Prater, im Gespräch mit der "Heute".
Hinzu würden noch die Energiepreise und die Kosten für das Personal kommen. "In Summe würde damit das Gansl so teuer werden, dass wir den Preis gegenüber den Gästen nicht mehr rechtfertigen können – und auch nicht wollen."
Dreifache Energiekosten
Die Energiekosten hätten sich schließlich verdreifacht, dennoch wolle man sie nicht zu 100 Prozent an die Gäste weitergeben. "Wir wollen ja noch gastfreundlich bleiben." Auch wolle man nicht von der Bio-Zertifizierung abweichen. Seit geraumer Zeit ist in der Luftburg des Familienunternehmens Kolarik alles Bio. "Selbst die Getränke sind bei uns Bio, das soll beim Martinigansl nicht natürlich nicht anders sein." Bevor man den Gästen hier kein Bio bieten könne, lasse man es lieber gleich weg.
Viele Gründe, die dazu führten, dass in der Luftburg heuer kein Gansl angeboten wird. Nächstes Jahr könnte die Sache allerdings schon wieder anders aussehen. Es hänge alles von der Preisentwicklung ab, so Kolarik.
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Buntes Winterprogramm
Doch nicht alles fällt der Teuerung zum Opfer: "Wir werden den Gästen heuer dennoch mit dem Punschgarten, dem jährlichen Christbaumverkauf und auch dem Nikolaus, der zu uns ins Haus kommt, viel bieten."